Tagtäglich wird in den Medien über die gefährliche Reise der Flüchtlinge, die durch Krieg und Zerstörung aus ihren Heimatländern vertrieben werden, berichtet. Unter diesen Flüchtlingen befindet sich eine große Zahl an verwaisten minderjährigen Kinder und Jugendliche, die auch als „UMAs“ (unbekleidete minderjährige Ausländer) bezeichnet werden. Sie kommen nach Deutschland mit der Hoffnung auf ein sicheres Leben in einem neuen Zuhause und der Möglichkeit auf eine ordentliche Ausbildung.

Eine solche Ausbildungsmöglichkeit für „UMAs“ bietet das St. Augustinusheim in Ettlingen an. Seit dem 1. September 2015 werden dort minderjährige ausländische Jugendliche in diversen Werkstätten in verschiedenen Handwerksberufen, wie Tischler, Maler und Lackierer sowie Metallbauer ausgebildet.

Am 31. März 2016 konnte sich Kreishandwerksmeister Frank Zöller einen Überblick über die Funktionsweise dieser Ausbildungsmöglichkeit für Flüchtlinge schaffen. Einen Tag lang nahm sich Frank Zöller Zeit um einzelne Ausbildungsbereiche des St. Augustinusheims genauer kennenzulernen und bekam einen kleinen Einblick in die aktuelle Lebens- und Ausbildungssituation der jugendlichen Flüchtlinge. Auf seine Frage nach ihrer Zukunft, waren sich alle Auszubildenden einig: Sie haben klare Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben hier in Deutschland. Fleißiges lernen und eine erfolgreiche abgeschlossene Ausbildung ist das Ziel aller in Ettlingen aufgenommener Flüchtlinge. Nicht nur der geregelte Tagesablauf in den Werkstätten oder das Erwerben der verschiedenen Handwerkskünste, sondern auch das Erlernen der deutschen Sprache stellt die jungen ausländischen Auszubildenden vor eine enorme Herausforderung, die es zu meistern gilt. Laut der Ausbilder des Heimes herrscht jedoch eine positive Einstellung gegenüber der Ausbildung als auch der deutschen Sprache. Auch auf Zöllers Frage, welche Verbesserungsvorschläge die Auszubildenden in den verschieden Handwerksberufen sich wünschten, gab es  nur  Rückmeldung von Dankbarkeit und Zufriedenheit. Durch das Erlernen eines Handwerkberufs erfahre man auf eine besondere Weise Anerkennung und erlebe die Integration durch Mitgestaltung seines eigenen  tuns, so der einheitliche Tenor im Kommentar der Auszubildenden.

Bei dem Besuch des Kreishandwerksmeisters Frank Zöller im St. Augustinusheim ist eines deutlich sichtbar geworden, die große Motivation und Lernbereitschaft der jungen Auszubildenden. Diese bilden das Fundament für eine erfolgreiche Ausbildung und ermöglichen ihnen ihre Zukunft in Deutschland neu aufzubauen.

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