700 Schüler lernten eine Menge über 31 Handwerksberufe

Karlsruhe (mjo). „Vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert, so breit ist die Palette im Metallhandwerk“, erklärt Werner Wayand, Technischer Lehrer an der Heinrich-Hübsch-Schule. Im flackernden Feuer mitten in der Schmiede heizen Schüler lange Eisenstäbe auf, um sie dann mit dem Hammer in runde Form zu bringen. Im Raum daneben residiert das 21. Jahrhundert. Dort schneidet eine CNC-Maschine Eisen mit Wasser- und Sandstrahl in jede gewünschte Form. Klar, das beeindruckt die Schülerinnen und Schüler der sieben bis neunten Klasse.

Simon, Artur und Francesco aus der Schwarzwaldschule Ittersbach haben ganz konkrete berufliche Vorstellung: Kfz-Mechatroniker, Schreiner und Maler wollen sie werden. Andere habe noch keine blassen Schimmer.

In den nach Heinrich Hübsch, Carl Hofer und Heinrich Meidinger benannten Gewerbeschulen sowie an der Gewerbeschule Durlach informierten sich rund 700 Jugendliche über 31 Berufe und Berufsfelder.
Auch den 24. Tag der Berufsinformation organisierten die Gewerbeschulen wieder zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe sowie Vertretern des Landkreises, der Stadt Karlsruhe und der Handwerkskammer.

Die Schüler staunen am Stand der Schornsteinfegerinnung. Lehrlingswart Matthias Maier erzählt so begeistert von seinem „Traumberuf“, dass manchem der Mund offen steht. In der Schneiderei der Carl-Hofer-Schule interessiert sich eine Klasse mit 18 minderjährigen Flüchtlingen für Schnitt-Technik. Die Lehrerin Wiebke Augustin erklärt mit Händen und Füßen und englischer Sprache. In Karlsruhe lernen 400 jugendliche Flüchtlinge in Sprachvorbereitungskursen. „Sie sind wissbegierig und hochmotiert“, weiß Christian Nolte von der Gewerbeschule Durlach.

Für Kreishandwerksmeister Friedrich Hoffmann ist das „unsere Zukunft“. Auf dem Bau habe es schon immer ein Sprachgewirr gegeben und die Integration sei gut gelungen. Handlungsbedarf sieht Hoffmann bei der wachsenden Zahl von Studienabbrechern. „Sie sollen sich als Gewinner fühlen“, wünscht er sich. Karriere- und Verdienstmöglichkeiten seien im Handwerk „immens“.